Schön designt, gesund gebaut, energetisch besonders wertvoll.

Bauen: Je nach Lebensart des Käufers stehen Grundrisse zur Auswahl

Zur Gartenseite sind 80 Prozent der Fassade verglast. Das sorgt für helle Räume.

Der Name ist Programm. „Ein Haus fürs Leben“ hat der Rothenburger Architekt Jürgen Lohmann sein modulares Hauskonzept genannt. Ein Mensch erwarte vom Wohnen mehr als nur ein Dach über dem Kopf, er habe Bedürfnisse, Interessen und Leidenschaften, die er sich zu Hause erfüllen wolle, sagt der Architekt. Doch es sei nicht damit getan, sich sein Haus so zu bauen, dass es nicht mehr zu verändern sei. Denn die Ansprüche, die man an sein Heim stelle, können sich im Laufe des Lebens ändern.

Aber wie kann ein Haus auf geänderte Bedürfnisse reagieren? „Indem es sich dem Leben seiner Bewohner anpasst“, sagt Jürgen Lohmann. Diese scheinbar einfache Erkenntnis führte zur Entwicklung eines Hauskonzeptes mit industriell vorgefertigten Betonelementen, das nicht nur flexibel ausbaufähig ist, sondern schon in den Ausgangsvarianten eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten miteinander kombiniert.

„Die Erwartungen, die Bauherren an ihr Haus stellen, haben wir uns nicht im stillen Kämmerlein ausgedacht, sondern gemeinsam mit einer Fachzeitschrift durch eine Leserumfrage ermittelt“, sagt Lohmann. Einige Ergebnisse haben den Architekten erstaunt: „93 Prozent der Befragten wollten eine Speisekammer.“
Da die meisten Bauherren ein positives Verhältnis zu moderner Architektur und offenen Wohnkonzepten haben, hat Lohmann für die äußere Gestalt des 164 Quadratmeter großen Hauses drei Linien entwickelt, die er „modern“, „klassisch“ und „zeitlos“ nennt.

Alle Haustypen bestehen aus zwei verschränkten Baukörpern mit Erd- und Obergeschoss und sind hell und transparent. Zum Garten hin ist die Fassade zu 80 Prozent verglast. Die klassische Variante ist dem Bauhausstil mit seinen klaren Linienführungen und den typischen Flachdächern nachempfunden.

Wer unter Beibehaltung der Fassadengestaltung mehr zu einem unauffälligen Satteldach tendiert, findet diese in der Linie „modern“. Mit Walmdach und Klinkerverkleidung aus Wittmunder Torfbrand im Erdgeschoss präsentiert sich die „zeitlose“ Linie wie eine Villa im Stil von Frank Lloyd Wright.

Ausgangspunkt für die Gestaltung der Grundrisse waren ein Dutzend Begriffe, die die individuellen Wohnbedürfnisse der Bauherren widerspiegeln: So lässt sich das Haus für eine, zwei oder vier Personen mit oder ohne Kinder bauen oder als Mehr-Generationenhaus mit getrennten Wohnbereichen. Andere Begriffe beziehen sich auf spezielle Interessen der Bauherren, denen durch besondere Räumlichkeiten und Grundrissgestaltungen Rechnung getragen wird. So gibt es die Grundrisse „Kunst“, „Genießen“, „Entspannen“, „Lesen“, „Musik und „Arbeiten“. Beispielsweise zeichnet sich der Grundriss „Kochen“ durch einen sehr großen Küchen- und Essbereich aus, der mit 33 Quadratmetern das 21 Quadratmeter große Wohnzimmer bei Weitem übertrifft.

Singles können sich über einen 25 Quadratmeter großen Wohnbereich im Erdgeschoss und ein 40 Quadratmeter großes Wohnzimmer im Obergeschoss freuen. In der Variante „Kinder“ finden sich im Obergeschoss dagegen drei Kinderzimmer. Beim Grundriss „Lesen“ ist ein Bibliothekzimmer mit hoher Decke vorgesehen. Im rund 50 Quadratmeter großen Wohnzimmer beim Grundriss „Musik“ findet sich problemlos ein Stellplatz für einen Flügel. Und wer im eigenen Haus ein Büro einrichten will, erhält beim Grundriss „Arbeiten“ einen eigenen Eingangs- und Empfangsbereich für Geschäftsbesuch.

„Das Besondere ist, dass sich das 164 Quadratmeter große Grundmodul jederzeit neu aufteilen, umorganisieren und erweitern lässt“, betont Lohmann. Die Innengestaltung des fertigen Modulhauses bleibt den Bauherren überlassen. „Ein Haus mit dem Grundriss ‚Für Vier‘ kostet rund 250000 Euro“, sagt Lohmann. Bodenbeläge und Ähnliches sind nicht Bestandteil der Preiskalkulation.

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