Mehrheit für Erlenhof in Sicht | Pressespiegel
Mehrheit für Erlenhof in Sicht
Politiker wollen heute Ahrensburger Neubaugebiet zustimmen. Stadt muss mit jährlichen Kosten rechnen
Vor der entscheidenden Abstimmung im heutigen Bauausschuss zeichnet sich in der Ahrensburger Politik eine Mehrheit für das Siedlungsprojekt Erlenhof ab. Ausschussmitglieder der SPD, der CDU und der WAB signalisieren Zustimmung und sagen, dass es in ihren Fraktionen Mehrheiten für das Vorhaben gibt. Im Bauausschuss steht der „Satzungsbeschluss“ auf der Tagesordnung, mit dem vonseiten der Stadt Baurecht geschaffen wird. Die Stadtverordneten müssten dieser Empfehlung noch folgen, die Abstimmungen sind noch für diesen Monat vorgesehen. Grüne und FDP wollen gegen den Plan Stimmen. Allerdings verfügen CDU, SPD und WAB gemeinsam über 25 der 34 Mandate in der Stadtverordnetenversammlung.
An der B75 sollen Mietwohnungen und Reihenhäuser entstehen
Kommt die Mehrheit für das Erlenhof-Projekt zustande, könnten noch im kommenden Jahr die Vorbereitungen für den Bau von 360 Wohneinheiten im Norden von Ahrensburg an der Bundesstraße 75 beginnen. Geplant sind Einzel- und Doppelhäuser, Reihenhäuser und Wohnungen. Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und GfG Hoch-Tief-Bau sind die beiden Hauptinvestoren. Über das Projekt wird schon seit Jahren debattiert, 2009 fiel mit knapper Mehrheit ein Grundsatzbeschluss.
Offen war bis zuletzt, welchen Anteil die Investoren am Bau und am Betrieb einer Kita für das Erlenhof-Gebiet übernehmen werden, sowie für den Umbau der Grundschule am Schloss für größere Schülerzahlen. Die Verhandlungen darüber zogen sich bis Ende November hin. „Wir haben ein akzeptables Ergebnis erzielt. Die Investoren sind über die Schmerzgrenze hinausgegangen“, sagt dazu Bürgermeister Michael Sarach.
LEG und GfG hatten ihre Angebote zuletzt deutlich erhöht. Von den Baukosten der Kita, die die Verwaltung mit 3,95 Millionen Euro berechnet, werden sie jetzt etwa die Hälfte übernehmen. Die LEG will 1,75 Millionen Euro geben. Die GfG 247000 Euro, ab einer bestimmten Kinderzahl weitere 82000 Euro. Die Verwaltung rechnet noch mit Landeszuschüssen – nach der derzeitigen Kalkulation würden etwa 1,4 Millionen Euro bei der Stadt verbleiben. LEG und GfG bezuschussen auch den Umbau der Grundschule am Schloss, für den noch keine Kostenschätzung vorliegt. Laut Michael Sarach steht dort aber ohnehin eine Sanierung an – unabhängig davon, ob das Baugebiet Erlenhof kommt, oder nicht.
Wird das Baugebiet Erlenhof für die Stadt nun ein Zuschussgeschäft – oder wird sie nicht draufzahlen müssen, weil Neubürger auch für Steuereinnahmen sorgen? In dieser Frage gehen die Meinungen nach wie vor weit auseinander. Michael Sarach geht nach dem aktuellen Stand davon aus, dass sich Steuereinnahmen und Ausgaben „ungefähr die Waage halten“ werden, wie er gestern bekräftigte.
Einschätzungen über Folgekosten gehen weit auseinander
Zahlen, die die Verwaltung im Oktober auf Antrag der Grünen vorlegte, lassen allerdings anderes vermuten. Demnach ist mit 565000 Euro Steuereinnahmen zu rechnen. Demgegenüber stehen mindestens 610000 Euro jährliche Kosten. 400000 Euro kalkuliert die Verwaltung an Betriebskosten für die Kita, 117000 für die Grünpflege und 23000 Euro für Stromkosten. Weiterhin kämen etwa 70000 Euro. Zinsen hinzu, weil die Stadt für den Bau einer Kita einen Kredit aufnehmen müsste. Demnach würde das Baugebiet für die Stadt mit mindestens 45000 Euro jährlich zu Buche schlagen. Der FDP-Politiker Thomas Bellizzi rechnet noch mit weitaus höheren Kosten: „Meiner Meinung nach müsste man noch die Abschreibungen für die Kita in Höhe von 90000 Euro hinzurechnen. Und die Instandhaltungskosten für die Straßen“, sagt er. Seine Fraktion werde dagegen stimmen – auch deshalb, weil das Baugebiet nicht ausreichend bezahlbaren Wohnraum schaffe. Ähnlich sieht es der Bauausschuss-Vorsitzende Jörg Hansen (Grüne). Er rechnet ebenfalls mit hohen Kosten für die Stadt. Unter anderem deshalb, weil die Steuereinnahmen niedriger ausfallen würden als von der Verwaltung angegeben.
Den Kostenaspekt sieht auch Anna Hengstler, die für die CDU im Bauausschuss sitzt. Sie rechnet mit „erheblichen Folgekosten“ für die Stadt, persönlich ist sie dem Projekt gegenüber skeptisch eingestellt. Sie will aber dafür stimmen, weil eine Mehrheit ihrer Fraktion das Vorhaben befürworte. Für das Bauausschuss-Mitglied Rolf Griesenberg (SPD) hingegen sind mit dem Abschluss der Verhandlungen alle wichtigen Fragen geklärt. Er geht davon aus, dass der Anteil der Sozialwohnungen in der letzten Planfassung verdoppelt wurde – auf jetzt zehn bis 15.
Die WAB stößt sich nach Aussage von Bauausschuss-Mitglied Uwe Grassau noch an Details. So soll die Möglichkeit zum Bau eines Blockheizkraftwerks erhalten bleiben – zuletzt war der Investor abgesprungen. Die Tendenz in der WAB-Fraktion sei aber positiv.
Die Sitzung im Ahrensburger Rettungszentrum (Am Weinberg 2) beginnt um 19 Uhr. Sie ist öffentlich.
Politiker wollen heute Ahrensburger Neubaugebiet zustimmen. Stadt muss mit jährlichen Kosten rechnen
Vor der entscheidenden Abstimmung im heutigen Bauausschuss zeichnet sich in der Ahrensburger Politik eine Mehrheit für das Siedlungsprojekt Erlenhof ab. Ausschussmitglieder der SPD, der CDU und der WAB signalisieren Zustimmung und sagen, dass es in ihren Fraktionen Mehrheiten für das Vorhaben gibt. Im Bauausschuss steht der „Satzungsbeschluss“ auf der Tagesordnung, mit dem vonseiten der Stadt Baurecht geschaffen wird. Die Stadtverordneten müssten dieser Empfehlung noch folgen, die Abstimmungen sind noch für diesen Monat vorgesehen. Grüne und FDP wollen gegen den Plan Stimmen. Allerdings verfügen CDU, SPD und WAB gemeinsam über 25 der 34 Mandate in der Stadtverordnetenversammlung.
An der B75 sollen Mietwohnungen und Reihenhäuser entstehen
Kommt die Mehrheit für das Erlenhof-Projekt zustande, könnten noch im kommenden Jahr die Vorbereitungen für den Bau von 360 Wohneinheiten im Norden von Ahrensburg an der Bundesstraße 75 beginnen. Geplant sind Einzel- und Doppelhäuser, Reihenhäuser und Wohnungen. Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und GfG Hoch-Tief-Bau sind die beiden Hauptinvestoren. Über das Projekt wird schon seit Jahren debattiert, 2009 fiel mit knapper Mehrheit ein Grundsatzbeschluss.
Offen war bis zuletzt, welchen Anteil die Investoren am Bau und am Betrieb einer Kita für das Erlenhof-Gebiet übernehmen werden, sowie für den Umbau der Grundschule am Schloss für größere Schülerzahlen. Die Verhandlungen darüber zogen sich bis Ende November hin. „Wir haben ein akzeptables Ergebnis erzielt. Die Investoren sind über die Schmerzgrenze hinausgegangen“, sagt dazu Bürgermeister Michael Sarach.
LEG und GfG hatten ihre Angebote zuletzt deutlich erhöht. Von den Baukosten der Kita, die die Verwaltung mit 3,95 Millionen Euro berechnet, werden sie jetzt etwa die Hälfte übernehmen. Die LEG will 1,75 Millionen Euro geben. Die GfG 247000 Euro, ab einer bestimmten Kinderzahl weitere 82000 Euro. Die Verwaltung rechnet noch mit Landeszuschüssen – nach der derzeitigen Kalkulation würden etwa 1,4 Millionen Euro bei der Stadt verbleiben. LEG und GfG bezuschussen auch den Umbau der Grundschule am Schloss, für den noch keine Kostenschätzung vorliegt. Laut Michael Sarach steht dort aber ohnehin eine Sanierung an – unabhängig davon, ob das Baugebiet Erlenhof kommt, oder nicht.
Wird das Baugebiet Erlenhof für die Stadt nun ein Zuschussgeschäft – oder wird sie nicht draufzahlen müssen, weil Neubürger auch für Steuereinnahmen sorgen? In dieser Frage gehen die Meinungen nach wie vor weit auseinander. Michael Sarach geht nach dem aktuellen Stand davon aus, dass sich Steuereinnahmen und Ausgaben „ungefähr die Waage halten“ werden, wie er gestern bekräftigte.
Einschätzungen über Folgekosten gehen weit auseinander
Zahlen, die die Verwaltung im Oktober auf Antrag der Grünen vorlegte, lassen allerdings anderes vermuten. Demnach ist mit 565000 Euro Steuereinnahmen zu rechnen. Demgegenüber stehen mindestens 610000 Euro jährliche Kosten. 400000 Euro kalkuliert die Verwaltung an Betriebskosten für die Kita, 117000 für die Grünpflege und 23000 Euro für Stromkosten. Weiterhin kämen etwa 70000 Euro. Zinsen hinzu, weil die Stadt für den Bau einer Kita einen Kredit aufnehmen müsste. Demnach würde das Baugebiet für die Stadt mit mindestens 45000 Euro jährlich zu Buche schlagen. Der FDP-Politiker Thomas Bellizzi rechnet noch mit weitaus höheren Kosten: „Meiner Meinung nach müsste man noch die Abschreibungen für die Kita in Höhe von 90000 Euro hinzurechnen. Und die Instandhaltungskosten für die Straßen“, sagt er. Seine Fraktion werde dagegen stimmen – auch deshalb, weil das Baugebiet nicht ausreichend bezahlbaren Wohnraum schaffe. Ähnlich sieht es der Bauausschuss-Vorsitzende Jörg Hansen (Grüne). Er rechnet ebenfalls mit hohen Kosten für die Stadt. Unter anderem deshalb, weil die Steuereinnahmen niedriger ausfallen würden als von der Verwaltung angegeben.
Den Kostenaspekt sieht auch Anna Hengstler, die für die CDU im Bauausschuss sitzt. Sie rechnet mit „erheblichen Folgekosten“ für die Stadt, persönlich ist sie dem Projekt gegenüber skeptisch eingestellt. Sie will aber dafür stimmen, weil eine Mehrheit ihrer Fraktion das Vorhaben befürworte. Für das Bauausschuss-Mitglied Rolf Griesenberg (SPD) hingegen sind mit dem Abschluss der Verhandlungen alle wichtigen Fragen geklärt. Er geht davon aus, dass der Anteil der Sozialwohnungen in der letzten Planfassung verdoppelt wurde – auf jetzt zehn bis 15.
Die WAB stößt sich nach Aussage von Bauausschuss-Mitglied Uwe Grassau noch an Details. So soll die Möglichkeit zum Bau eines Blockheizkraftwerks erhalten bleiben – zuletzt war der Investor abgesprungen. Die Tendenz in der WAB-Fraktion sei aber positiv.
Die Sitzung im Ahrensburger Rettungszentrum (Am Weinberg 2) beginnt um 19 Uhr. Sie ist öffentlich.