Wohnpark für Senioren startet bald | Pressespiegel

    Zukunftssicherung: Börnsen will seinen älteren Mitbürgern ein attraktives Quartier mit Betreuung bieten

    Wo einst Kühe grasten, ist in den vergangenen zehn Jahren nach und nach ein neuer Ortsteil entstanden. Jetzt steht das nächste große Projekt an der Straße Zwischen den Kreiseln in Börnsen an. Auf der grünen Wiese entsteht unter dem Motto "Börnsen - lebenswert" ein Wohnpark mit 100 seniorengerechten Wohnungen, und Stadtvillen. Dazu voraussichtlich ein kleines Dienstleistungszentrum mit Ärzten, Apotheke und kleinen Läden für den täglichen Bedarf.

    Das sehen die Planungen der Firma GfG Hoch-Tief-Bau vor. Sie hat bereits das ganze Areal rund um die Kreisel mit den Discountern Aldi, Lidl, dem Budni-Markt, Getränkemarkt sowie die umliegenden Baugebiete betreut.

    "Wir haben sehr gut und vertrauensvoll mit der Firma zusammengearbeitet. Da lag es auf der Hand, auch die Seniorenwohnanlage gemeinsam zu entwickeln", sagte Bürgermeister Walter Heisch gestern Vormittag bei einer Präsentation vor geladenen Gästen über das Projekt. Gestern Nachmittag hat GfG das Bauvorhaben den Börnsenern dann in der Waldschule vorgestellt.

    Heisch ist zuversichtlich, dass der lange gehegte Wunsch nach einem Arzt jetzt wahr werden kann. "Natürlich gibt es Ärzte in Wentorf und Bergedorf. Aber auch die Börnsener werden immer älter. Da ist es gut, Mediziner vor Ort zu haben. Wir hätten in jedem Fall gern einen Allgemeinmediziner, ideal wäre auch noch ein Orthopäde", sagt Heisch. Die Gemeinde will beobachten, ob irgendwo im Kreis Herzogtum Lauenburg ein Mediziner aufgibt und dessen Arztsitz von der kassenärztlichen Vereinigung kaufen. "Wenn wir die Lizenz haben, werden wir nach einem Mediziner Ausschau halten. Es gibt immer wieder angestellte Ärzte, die sich gerne mit einer eigenen Praxis niederlassen möchten", so der Bürgermeister.

    Bei den Wohnungen wird es auch Betreuungs- und Pflegeangebote durch die Awo geben. Diese können individuell zugebucht werden. "Börnsen hat 4400 Einwohner und auch hier wird der Altersdurchschnitt immer höher. Mit dem Angebot für Senioren macht sich Börnsen fit für die Zukunft", sagte Ex-Ministerpräsident Björn Engholm, der heute Vorstand des Verbandes "Wohnsiegel" ist. Es sei wichtig, sowohl jungen Menschen attraktive Wohnmöglichkeiten zu bieten, als auch für ältere Menschen geeignete Wohnformen zu bieten. In diesem Bereich sei Börnsen beispielhaft. Denn schon jetzt sind gut 1000 Börnsener 60 Jahre und älter. "Deutschland wird in den kommenden 30 bis 40 Jahren 15 Millionen Einwohner verlieren", behauptete Engholm. Es werde einen Kampf der Kommunen um die Köpfe geben, "denn Steuern sind das Kopfgeld der Gemeinden. "Börnsen ist gut aufgestellt, möglichst viele Bewohner zu halten und neue hinzuzugewinnen".

    "Wir setzen auf ein gesundes Wachstum. Die Börnsener legen Wert darauf, dass sich auch in Zukunft jeder kennt und es nicht so anonym wird", sagte Heike Wladow, Leiterin im Bauamt des Amtes Hohe Elbgeest. "Dafür haben sie vor vier Jahren ein Leitbild für die Entwicklung bis 2025 aufgestellt und sind auf einem guten Weg."

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